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Die Palabir

Kein Baum hat das Landschaftsbild zwischen Kastelbell und Mals so geprägt wie der Palabirnbaum. Aus dem intensiven Grün der Apfelplantagen trotzen die meist riesigen, knorrigen und starkwüchsigen Obstbäume den rauen Winden am Talschluss des Vinschgaus und tragen eine der gesündesten Früchte, die Palabirne. Die Birne hat eine raue, ledrige Schale und ein grobkörniges Fruchtfleisch. In reifem Zustand ist ihr Aroma intensiv und ihr Geschmack süßlich wie Karamell und Zimt. Sie stand seit jeher im Ruf, besonders gesund zu sein und trägt daher im Volksmund den Beinamen Sommerapothekerbirne. Tatsächlich wurde sie von Ärzten und Apothekern verschrieben und galt deshalb als begehrtes Handelsgut. Die alte traditionsreiche Birnensorte wurde unter dem Namen Pilli-Palli-Birne anno 1755 zum ersten Mal erwähnt. Wahrscheinlich wurde sie aus dem Osten über den Balkan in den Vinschgau „importiert“. Jedenfalls fand sie hier im Vinschgau ideale Bedingungen für eine optimale Reifung vor. Die Leute kamen aus dem Engadin, dem Inntal und aus den Städten, um Palabirnen zu kaufen oder mit Wein oder Kartoffeln zu tauschen. 
Palabirnenbäume werden bis zu 250 Jahre alt. Ein ausgewachsener Palabirnbaum kann eine Höhe von 15 bis 18 Metern erreichen, und die süßesten, schönsten Früchte hängen naturgemäß in der obersten Baumkrone. Es verlangt von den Bauern ein besonderes Geschick, die lange „Loan“ (Leiter) richtig zu platzieren und dann schwindelfrei den „Klaubsack“ voll zu kriegen. Heute sind die fast hundertjährigen Naturdenkmäler von der Vernachlässigung bzw. Schlägerung bedroht, da sie ihre wirtschaftliche Bedeutung verloren haben. Um die Bäume vor dem Aussterben zu bewahren, haben Liebhaber und Hobbybauern in jüngster Zeit wieder begonnen, junge Bäume zu pflanzen. 
Die Palabirne eignet sich wegen ihres  intensiven Aromas besonders gut zum Backen. Wer schon einmal ein „Palabirnbrot“ probiert hat, wo getrocknete Palabirnschnitze unter den Roggenpaarlteig gemischt werden, weiß, was damit gemeint ist. Es entsteht ein weiches, fruchtig-saftiges Palabirnbrot, das sehr gut zur Käseplatte passt. Als köstliche Süßspeise wurden gereifte Palabirnen seit jeher von den Bäuerinnen mit Holunderbeeren gekocht und mit Zimt und Zucker vermischt. Palabirnen rührt man auch unter die Brennsuppe und reibt sie zum Binden in die Preiselbeermarmelade. Auf der Kaffeetafel überzeugt der Schokokuchen mit Palabirnen, es gibt den Palabirn- Schmarrn und den Palabirnhonig. Den dritten Sonntag im September haben die Glurnser im Obervinschgau schon längst in „Pala-Pira-Sunnta“ umgetauft und zu ihrem heimlichen „Kirchta“ auserkoren. Dabei ist es nur natürlich, dass diese Birnensorte auch von den Vinschger Grappa-Brennereien wiederentdeckt worden ist und Palabirnschnaps ausgeschenkt und verkauft wird.
 
Frisch aus der Druckerpresse
 
 
 
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Vinschgau entdecken - Val Venosta da scoprire Gestern

Schon gewusst?🤓💡 Die Bewohner der Alpentäler waren stets auf die Haltbarkeit ihrer Produkte bedacht, um das Überleben in den langen Wintermonaten zu sichern. Speziell haltbare Brotsorten wie das Vinschger Paarl haben daher ihren Ursprung in den klösterlichen Südtiroler Backstuben des Mittelalters.🤎

📸IDM Südtirol/Armin Huber

vinschgau_valvenosta vor 6 Tagen

Pure culture✨ The Alpine Road of Romanesque leads to historical sites in the Vinschgau, such as the Castle Chapel of St. Stephan near Morter, the Marienberg Abbey near Burgeis, and the Church of St. Sisinius in Laas. Follow the traces of Romanesque architecture and discover secret treasures along the route.🔑🤩

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